Supervision

Supervision ist eine Form der Beratung, die einzelne Teams, Gruppen und Organisationen bei der Reflexion und Verbesserung ihres personalen, beruflichen oder ehrenamtlichen Handelns begleitet. Fokus ist je nach Zielvereinbarung die Arbeitspraxis, die Rollen- und Beziehungsdynamik zwischen Supervisand und Klient, die Zusammenarbeit im Team bzw. in der Organisation des Supervisanden usw.

Ursprünglich verstand man als Supervision diePraxisberatung in der sozialen Arbeit, wobei in den USA die Supervision die Aufsicht und Anleitung durch einen Vorgesetzten war. Dabei handelte es sich zunächst um freiwillige Sozialhelfer, die von professionellen Sozialarbeitern supervidiert wurden. Supervision diente hier dem Vorgesetzten dazu, professionelles Handeln in seinem Sinne mit dem ausführenden Mitarbeiter durchzusprechen und zu bestimmtem Verhalten anzuleiten. Supervisor war oft der direkte Vorgesetzte. Supervision wird heute in der Regel von externen und unabhängigen Supervisoren geleistet und etliche Berufsverbände schließen eine hierarchische Supervision aus. Supervision zeichnet sich letztlich durch das Setting aus, das durch die Beziehung zwischen Supervisor und Supervisand (bzw. Supervisanden oder Supervisionsgruppe) bestimmt ist. Supervision ist in allen Berufen nötig, in denen Beziehungsarbeitgeleistet wird, und stellt heute meistens eher die Regel als die Ausnahme in einschlägigen Berufsfeldern dar.

Trotz der umfangreichen Literatur zu diesem Thema existiert keine einheitliche Definition von Supervision und auch kein einheitliches Vorgehen im Sinne einer konkreten Supervisionstechnik, vielmehr wird das Vorgehen durch die therapeutische Orientierung der Supervisorin bzw. des Supervisors, ihren/seinen Vorlieben und Erfahrungen bestimmt. Der konkrete Ablauf der Supervision hängt daher vom Einzelfall ab, jedoch lassen sich meist folgende Phasen einer Supervisionbeschreiben:

  • Problemidentifizierung: Welches Problem soll in der aktuellen Supervision angesprochen werden? Was ist der Supervisionsanlass?
  • Sammlung von Information: Welche Informationen benötigt der Supervisor, um sich ein Bild vom Anliegen des Supervisanden machen zu können?
  • Bearbeitung: Welche Lösungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung?
  • Integration und Auswertung: Zu welchem Schluss sind Supervisor und Supervisand gekommen? Welche Auswirkungen hat dies auf die Fortführung der Therapie oder Beratung? Was bedeutet es für den Supervisanden persönlich?

Supervision wurde zwar als professionelle Beratungsform im Sozialwesen entwickelt, da aber dafür in der Wirtschaft ebenfalls eine Nachfrage vorhanden war, da in vielen Bereichen eine Reflexionshilfe als sinnvoll erachtet wurde, wollten die Anbieter dies nicht unter dem gleichen Namen anbieten. Da Manager sich oftmals als Hochleistungssportler sehen, wurde der sportliche Begriff „Coaching“ eingeführt. Das Anleiten durch einen Vorgesetzten bezeichnet man heute eher als Mentoring bzw. wird manchmal auch Coaching so verstanden und eingesetzt. Da Personen etwa bei dem Begriff Coaching eher an die Steigerung bereits vorhanden Potentials als an die Beseitigung von Mängeln denken, suggeriert Coaching mehr eine Orientierung an den vorhanden Stärken und hat damit eine positivere Wirkung als Supervision, da dieser Begriff häufig mit Fehlerbeseitigung assoziiert wird.

Quellen
http://de.wikipedia.org/wiki/Supervision (10-01-09)
www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/KOMMUNIKATION/Coaching.shtml (11-01-03)
www.bdp-verband.org/psychologie/glossar/supervision.shtml (11-12-12)